19.06.2014 - 2017

Erstens. Für das Leben zu kämpfen, heißt, manch anderes Leben aufzugeben, heißt das Leben aufzugeben, niemand kämpft für den Tod, denn der Tod ist nur ein Mittel im Kampfe, und das Mittel der Wahl ist aber Leben; Stärke demjenigen, der entscheidet, wer aufhört zu kämpfen, Stärke demanderen, der entscheidet, wer aufhört zu leben.

Zweitens. Für den Frieden zu kämpfen, heißt, manch andere Frieden aufzugeben, heißt den Frieden aufzugeben, niemand kämpft für den Krieg, denn der Krieg ist nur Ausdruck eines Kampfes, und der Ausdruck der Wahl ist aber Frieden; Stärke demjenigen, der entscheidet, wer aufhört zu kämpfen, Stärke demanderen, der entscheidet, wer aufhört mit Frieden.

Drittens. Leben und Frieden sind einander nicht verträglich, aber das Leben setzt sich fort, es setzt sich durch, aber wird nur dann erlangen, wonach ihm trachtet, als es verschwindet.

Viertens. Stärke zu entscheiden ist eszentiell, denn es braucht Stärke, Entscheidungen durchzusetzen und ihre engeren Folgen zu überdauern. Es gibt keine richtigen Entscheidungen, wie es keine Wahrheit gibt. Stärke demjenigen, der entscheiden muß. Denn er ist der Friedensbringer, der kämpft. Der Heilsbringer, der sich nur selbst retten kann. Und Stärke demanderen, der ganz Mensch geblieben ist, und seinen Kampf noch vor sich hat.

Fünftens. Welcher Zustand drückt sich durch Frieden aus? Durch Entscheidungen gelangt nunmehr der Mensch zu größter Macht über die ganze Welt und all das in ihr innewohnende Leben. Ohne Entscheidungen ist der Mensch frei. Ein freier Mensch kann nicht mehr seinen Verstand benutzen außer in dem Versuch, den Verstand ständig zu bezwingen. Ein in Ketten gelegter Mensch bringt nur Leid in die Welt wie jedes Tier, und kämpft gegen seine innere Welt stets, nur wie ein Mensch es kann. Entscheidung bringt unvorhersehbare Folgen gegen Leben und Frieden, gegen Mensch und Umwelt. Wer nicht entscheidet, bringt spruchlos Heil, wer entscheidet, dient allzusehr dem Tod. Entscheidet keiner, rettet sich die ganze Welt vor dem Menschen. In Frieden zu leben, heißt, die Welt zu verschonen.

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2007

Entweiche!, schrieb die bleiche Klinge
und verbarg beschämt ihre Dyslexie.

Lebensgeist!, flutete der Rebsaft
den herrlichsten Herbstpicasso,
den der kniende Tod je gesehen hat.

Zu mir mit ihm!, stieß der Teufel aus,
aber der Tod sah erst sich unfreiwillig schämend und schwieg sinnierend dann,
solange die Lebenskunst ihn mit der Sinnlosigkeit bannte, die ihn vereinnahmte,
gebar er die ihm fremde Ewigkeit in jenem ihm fremden Hause, erstarrte vor Ehrfurcht,
als gleiche die alternde Schöpfung einem Wunder.

– Nur bald darauf holte er seine Kinder,
er mit ihr, sie mit ihm,
heim.

Erstellungsdatum
30.03.2007 18:00

22.04.2016

ich                           schritt hernieden
        wes andere Menschen mieden.
und ich schritt hochaus, hochvor:
ich                                                     Tor.